Der Roman 1984 von George Orwell und seine Verfilmungen haben sich tief in das kulturelle Bewusstsein als Sinnbild für radikale Entindividualisierung, systematische Gleichschaltung und vor allem totale Überwachung eingegraben. Anlässlich von 30 (+ x) Jahren 1984 soll es hier um eine besondere Perspektive auf das Orwell-Jahr gehen: das reale 1984, gespiegelt durch genreübergreifende künstlerische Subkulturen. Beide Blöcke standen sich in jenem Jahr atomar bis an die Zähne bewaffnet gegenüber; was den apokalyptischen Ton nicht weniger subkultureller Äußerungen bedingte. Aus dem Ostblock wird vorgestellt, was es nach Orwells dystopischer Vision nie hätte geben können: Dissidenz, Nonkonformismus und radikale Randständigkeit. Wobei sich der Große Bruder mit dem Underground der sogenannten Bruderländer konfrontiert sieht. Aber auch im Westblock wurde die Staatsmacht nicht arbeitslos. 1984 war das Jahr des britischen Bergarbeiterstreiks, den Künstler wie CRASS, MEKONS, TEST DEPT., KUKL, ROBERT WYATT unterstützten. Apple warb mit Anti-Big Brother-Werbespot, Ronald Reagan wurde wiedergewählt, AIDS kam in die Öffentlichkeit und die NDW verebbte traurig.
// Broschur
// mit Abb.
// 288 Seiten