Zwischen tanzbarem Tiefgang und poetischer Entgrenzung etabliert sich Schlagsaite überzeugend als Wegbereiter eines Nouvelle-Chansons in deutscher Sprache....oh, Shit, falsche Besprechung zu einer Band des Namens Schlagsaite aus dem Netz geklaut....Das mit der deutschen Sprache stimmt, aber sonst geht die Richtung hier stark Richtung Ska-Punk. Mit unmissverständlicher antifaschistischer Kante und einem Faible für Sternburg-Export könnten die Koordinaten hier also einfach gesetzt sein. ABER - TRIGGERWARNUNG: Die Band fröhnt Live dem OKF-Kult. Oberkörperfrei - wie krass ist das denn?
Deutschland gilt ja nicht erst seit dem 19. Jahrhundert als eine der Wiegen kultivierter Nacktheit. Damit steht SCHLAGSAITE - Kunst(und) Freiheit hin oder her - definitiv auf einer Stufe mit Landser, Kim Jong Un, Wladimir Putin oder den roten Khmer, zusätzlich hat das Ganze auch ein Geschmäckle von Kulturrevisionismus. Schade, dass man der Band nicht gleich noch Misogynie unterstellen darf, denn mit Bassistin Jenny ist leider das weiblich gelesene Geschlecht auch noch vertreten. Wir brauchen also dringend neue Denkschablonen....Ein revolutionärer Akt, wir verkaufen die Platte der in Connewitz geschmähten Truppe trotzdem. Uns geht es ja schließlich vor allem um Profit, das ist doch der eine Wert des Kapitalismus, der Konsensfähig bleibt, oder?