Stiller ist ein wirklich großer Roman von Max Frisch und in aller Unbescheidenheit nun auch Namenspate für das existentialistische neue Projekt von Marko Fellmann an der Gitarre - zusammen mit EA 80-Nico von Brunn an den Drums und Klotzs-Basser Ingo Frevel, das den Postpunk aus Mönchengladbach nur am Rande tangiert und sich musikalisch eher als Post-Pop stilisieren lassen lässt. Stiller sind ein sperriges, nachdenkliches und rätselhaftes Trio. Die verzerrten mit Noise und lakonischer Schwermut hantierenden Gitarrenlinien, die entkernt bis auf ein knochiges Gerüst den Song anheizen, der polternde Bass, das monotone, aufkratzende Schlagzeugspiel, die abwechselnden Stimmen: man hört die Erfahrung der drei Musiker, aber v.a. hört man ihre abstrakte Wut und komplexe Aggression, die sich nicht in Phrasen ergeht.